Zwei Väter, zwei Töchter und die Frage nach dem Wert des Lebens
Polizeiunterhändler Hugh McElroy wird zu einer Frauenklinik in Jackson, Mississippi, gerufen. Ein Schütze war in die Klinik eingedrungen, hatte das Feuer eröffnet und die Anwesenden als Geiseln genommen. Als McElroy im Begriff ist, mit dem Geiselnehmer zu verhandeln, erhält er eine schockierende Nachricht: Seine 15-jährige Tochter Wren befindet sich in der Klinik. McElroy setzt alles daran, Wren und die anderen Geiseln aus der Gewalt des fanatischen Abtreibungsgegners zu befreien - doch der ist selbst Vater einer Teenagerin.
Jodi Picoult, greift das Thema einer hitzigen Debatte auf: Wie können wir das Selbstbestimmungsrecht von Frauen mit dem Schutz des ungeborenen Lebens in Einklang bringen?
Der Roman »Der Funke des Lebens« spielt in einer Klinik für Schwangerschaftsabbrüche in Mississippi. Der Unterhändler Hugh McElroy wird zu einer Geiselnahme gerufen und erfährt erst nach einiger Zeit, dass eine der Geiseln seine eigene Tochter ist. Er setzt alles daran, seine Tochter und die anderen Geiseln sicher aus der Situation zu befreien und muss schließlich sich selbst eintauschen, um sie zu retten.
Im Buch werden Stück für Stück die anderen Geiseln und der Weg beschrieben, über den sie an diesem Tag an diesem Ort gelandet sind. Da ist zum einen Dr. Ward, der die Schwangerschaftsabbrüche durchführt, um Frauen zu helfen. Da ist Joy, die hart gearbeitet hat, einen riesigen Schuldenberg vor sich sieht und sich daher zu einem Abbruch entscheidet. Und Janine, eine überzeugte Abtreibungsgegnerin ohne Verständnis für jede Frau, die diese Klinik besucht.
Dabei wird gleich zu Beginn klar, wer überlebt und wer getötet wird, denn das Buch hat eine große Besonderheit. Es verläuft rückwärts. Heißt: Wir starten um 17.00 Uhr, die Geiselnahme steht kurz vor dem Ende und Hugh tauscht sich ein. Das nächste Kapitel findet eine Stunde zuvor statt, wenn die Geiselnahme noch im vollen Gange ist. Kapitel für Kapitel enthüllt das Werk so, wie und warum es zu der Geiselnahme kommt.
Kaum zu glauben, aber das Ende zum Großteil bereits zu kennen und nicht zu wissen, wie das Buch anfängt, macht es tatsächlich fast noch spannender. Immer wieder muss man kurz innehalten und zurück an die vorherigen Kapitel denken, was bereits passiert ist, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Zur Spannung trägt aber auch der Schreibstil von Jodi Picoult bei. Sie hat Talent dafür, Kleinigkeiten so genau und facettenreich zu beschreiben, dass man das Desinfektionsmittel und den Geruch nach Krankenhaus durch die Seiten des Buches zu riechen glaubt. Auch die Charaktere sind bunt und so genau gezeichnet, dass es leicht ist, ihre Geschichte und ihre Sicht nachzuvollziehen. So schafft Picoult es, ein wichtiges und aktuelles Thema auf spannende Weise anzusprechen und zum Nachdenken anzuregen. Daher ist das Buch besonders für Hebammen sehr geeignet. Viele von uns müssen sich täglich mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch auseinandersetzen. Aber dieses Buch kann natürlich auch von jeder Person gelesen werden, die fachfremd ist.
Nur zu empfehlen!
Verlag: | Bertelsmann |
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Bundtyp: | Hardcover |
Seiten: | 448 |
Auflage: | 1. Auflage |
ISBN: | 978-3-570-10400-2 |