»Scheunenkinder« ist der zweite Band der »Fräulein Gold«-Trilogie von Spiegel- Bestseller Autorin Anne Stern.
 Die brillante Saga spielt in den 1920er Jahren. Hauptfigur ist die junge Hebamme Hulda Gold, die in ihrer täglichen Arbeit mit Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen häufig auch in spannende Fälle verstrickt wird.
In »Scheunenkinder« führt ihr Weg in das Berliner Scheunenviertel, das damals als Judenviertel bekannt war. Wenige Tage nach der Geburt eines Kindes in einer jüdischen Familie verschwindet dieses spurlos. Die furchtlose und ehrgeizige Hulda begibt sich zunächst auf eigene Faust auf die Suche nach dem Säugling und kurze Zeit später mit Hilfe ihres Freundes, des Kommissars Karl North. Zu dieser Zeit beginnt jedoch in Berlin der Judenhass mehr und mehr aufzukeimen und Hulda gerät unter anderem in einen gewalttätigen Aufstand. Auch innerhalb der Familie der jungen Wöchnerin stößt Hulda mit ihrer Spürnase auf starken Widerstand.
Erneut ist Anne Stern ein wirklich toller Roman gelungen. Innerhalb weniger Seiten fühle ich mich sofort in das Berlin der 1920er Jahre versetzt. Die Autorin spiegelt sehr gut die Probleme und das anstrengende Leben der damaligen Zeit wider: die beginnende Inflation, die Versorgungsnöte, Hunger und insgesamt das große Elend in dieser Zeit. Die Protagonistin Hebamme Hulda Gold war mir durch ihre mutige und starke Art sofort wieder sehr sympathisch. Neben Hebammenhandwerk und Spannung gibt es auch in diesem Teil wieder einige romantische Szenen, die die Geschichte sehr lebendig gestalten.
Zum Roman kann ich auch sehr gut das Hörbuch empfehlen, das – gesprochen von Anna Thalbach – etwas ganz Besonderes ist.
DHZ 6/2021
Verlag: | Rowohlt Verlag |
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Bundtyp: | Kartoniert |
Seiten: | 448 |
Auflage: | 1. Auflage 2020 |
ISBN: | 978-3-499-00429-2 |