Die psychische Gesundheit der MitarbeiterInnen gewinnt im betrieblichen Gesundheitsmanagement immer mehr an Bedeutung. Der Begriff Burn-out ist in aller Munde. Es gibt aber auch Menschen, die nichts aus der Bahn wirft. Sie strahlen Gelassenheit aus und haben Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Sie sind resilient. Die AutorInnen stellen ein Praxismodell mit fünf Resilienzfaktoren für das Arbeitsleben vor. Denn Resilienz ist erlernbar! Das sogenannte Resilienzbarometer verdeutlicht vorhandene Ressourcen und zeigt auf, in welchen Bereichen noch Entwicklungspotenziale schlummern. Diesem Buch liegt ein Gutschein für die Nutzung des Online-Resilienzbarometers bei, das von den AutorInnen entwickelt wurde.
Resilienz – in Zeiten wie diesen eine spannende Frage, wie sie zu erreichen oder zu stärken sei. Das vorliegende Buch ist eine überarbeitete Neuauflage, bei der die Prävention psychischer Belastungen und eine Stärkung der emotionalen Bindung der MitarbeiterInnen eines Betriebes im Vordergrund stehen. Es schließt die individuelle und organisatorische Ebene in Unternehmen mit ein und stellt ein Praxismodell der Resilienz und Resilienzförderung vor.
In den ersten beiden Kapiteln wird ein Überblick über Grundlagen der Resilienz gegeben und ein Praxismodell vorgestellt. Es bietet Ideen, wie Einstellungen, Kompetenzen und Eigenschaften zur persönlichen Resilienz beitragen. Dazu werden Denk- und Handlungsanstöße zur Reflexion und praktische Hinweise gegeben, die eigene Resilienz zu verbessern. Leitsatz im Sinn der positiven Psychologie ist »Build what’s strong!« anstatt »Fix what’s wrong!«
In einem weiteren Kapitel wird die Perspektive der Organisation beleuchtet. Dabei wird das breite Feld eröffnet, inwieweit Resilienz mit Themen wie Arbeits- und Gesundheitsschutz zusammenhängen und Synergieeffekte genutzt werden können. Besonders Gruppen und Teams werden in den Fokus genommen.
Veränderungen der Arbeitswelt, wie zum Beispiel Digitalisierung, die erhöhten Anforderungen an Dienstleistungen, was die emotionalen und interaktiven Tätigkeiten betrifft, komplexere Aufgaben, werden dargestellt und verdeutlichen, dass hier vor allem die psychischen Anforderungen steigen und sich gleichzeitig die Regenerationszeit im Alltag verkürzt.
Die Forschung ist sich laut Autor nicht einig, ob Resilienz messbar ist – aber mit dem vorgestellten Barometer ist ein Versuch gestartet, dies zu ermöglichen. Verbunden mit der Idee: Resilienz ist lernbar und trainierbar!
Hinsichtlich der Arbeit der Hebammen finde ich, kann das Buch auf mehreren Ebenen anknüpfen: zum einen gibt es die Perspektive der stärkenden Faktoren zwischen Eltern und Kindern, die mit einem Augenmerk auf Resilienz möglicherweise in die Betreuung zum Beispiel in Schwangerschaft und Wochenbett einfließen kann. Aber auch für angestellte Hebammen in der Klinik ist Resilienz ein Thema und die Förderung ihre Förderung möglicherweise ein Thema für das BGM und Teamarbeit im Allgemeinen oder in der Anleitung von Auszubildenden und Studierenden. Die Veränderungen der Arbeitswelt sind auch im Hebammenwesen beobachtbar und daher relevant. Für freiberuflich arbeitende Hebammen ist es ebenso eine gute Basis der Selbstreflexion, die Stärkung geben kann.
DHZ 10/2020
Verlag: | Mabuse |
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Bundtyp: | Paperback |
Format: | 21,0 x 14,8 cm |
Seiten: | 157 |
Auflage: | 2. vollst. überarb. Auflage |
ISBN: | 978-3-86321-436-4 |