Erlebnisse einer weit gereisten Hebamme – so lautet der Untertitel. Mich hat er sofort neugierig gemacht, wer da wohin und warum so viel gereist ist und was diejenige dort erlebt hat. Also habe ich als erstes zur Autorin recherchiert. Ursula Walch ist Österreicherin und Hebamme. Neben ihrer Tätigkeit als Hausgeburts- und zeitweise auch Klinikhebamme hat sie in verschiedenen humanitären Einsätzen gearbeitet und einen Verein gegen genitale Beschneidung gegründet.
In diesem Buch gibt es 17 Geschichten, in denen jeweils eine Geburt beschrieben wird. Und wie der Titel es verspricht, handelt es sich bei den Geschichten immer um Hausgeburten beziehungsweise Hotel-, Zelt- oder Hüttengeburten. Oder auch Geburten an noch spezielleren Orte. Diese finden in verschiedenen Ecken der Welt statt, immer irgendwo zwischen Österreich und Algerien, Teneriffa und Südamerika, im Urlaub oder in ihrer jeweiligen Wahlheimat. Die Geburtsgeschichten nehmen jedoch keinen großen Raum in den jeweiligen Kapiteln ein. Zumeist konzentriert sich die Autorin auf die unterschiedlichen Kulturen, die Beschreibung der Familien, die zwischenmenschlichen Aspekte und Einblicke in ihr Leben. Den Geburtsverlauf beschreibt sie eher kurz und mit wenigen Fachbegriffen. Dadurch wird es zu einem Buch, das nicht nur Hebammen, sondern auch Laien lesen können.
Durch seine Unterteilung in Kapitel und die abgeschlossenen Geschichten darin kann man es sehr gut nebenbei zum Abschalten lesen und es auch mal mehrere Tage zwischendurch zur Seite legen. Die Autorin schreibt sehr wertschätzend über ihre Frauen und man spürt, wie gerne sie ihren Job macht. Ich habe das Buch gerne gelesen und darin in der Autorin eine faszinierende Persönlichkeit gesehen, die dafür kämpft, dass Frauen die Geburt erleben dürfen, die sie sich wünschen. Den Preis finde ich mit 19,95 Euro für ein Taschenbuch allerdings recht hoch.
DHZ 6/2019
Verlag: | edition keiper |
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Bundtyp: | Paperback |
Format: | 20 cm x 12 cm |
Seiten: | 300 |
Auflage: | 1. Auflage |
ISBN: | 9783903144705 |