In Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern aus Großbritannien und Nordamerika untersucht „Microbirth“, inwieweit moderne Geburtsmethoden die entscheidenden biologischen Abläufe beeinträchtigen, wodurch unsere Kinder im späteren Leben möglicherweise anfälliger für Krankheiten werden.
Jüngste demographische Untersuchungen haben gezeigt, dass Babys, die per Kaiserschnitt geboren wurden, sowohl ein um etwa 20 Prozent erhöhtes Risiko haben an Asthma zu erkranken als auch ein um 20 Prozent erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 1. Hinzu kommen ein ebenso hohes Risiko für Fettleibigkeit und ein kaum niedrigeres Risiko für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wie Morbus Crohn oder Zöliakie. Alle diese Erkrankungen sind mit dem Immunsystem verbunden.
„Microbirth“ geht mehreren möglichen Erklärungen nach. Wissenschaftler nehmen an, dass wenn ein Baby durch einen Kaiserschnitt zur Welt kommt, die „Ansaat“ seines Mikrobioms verändert wird - der entscheidende Transfer nützlicher Bakterien von der Mutter zum Kind bei der Geburt. Sie vermuten, dass das Immunsystem des Babys ohne diese „Ansaat“ nicht sein volles Potential entwickeln kann. Einer anderen Hypothese zufolge beeinflussen auch der Hormoncocktail während der Wehen und der natürliche Geburtsverlauf einer vaginalen Geburt tiefgreifend die Immunregulation und den Stoffwechsel des Babys.
Zusatzinfo: | Sprache: Deutsch, 60 Minuten, 2014 |
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