Vom Tigerfeeling als Beckenbodentraining hatte ich schon gehört. Naheliegend ist damit ja auch, dieses Training für die Rückbildung einzusetzen.
Im Vorwort schreibt die Hebamme Karin Altpeter-Weiß, was die Grundlagen des Trainings nach der Methode von Bentina Cantieni sind. Es geht um die konsequente Korrektur der Haltung von der Sohle bis zum Scheitel und damit auch um die Vernetzung der gesamten Tiefenmuskulatur, die Mobilisierung aller Gelenke und einen aufrichtenden Umgang mit dem Atem. Das alles soll helfen, eine Beckenbodenschwäche zu beheben und auch Rückenschmerzen sowie Beckenproblemen vorzubeugen.
Im ersten Teil des Buches geht es um den eigenen Körper und das Atemerfahren und die Grundlagen der Methode. Im zweiten Teil werden dann die einzelnen Übungen beschrieben.
Die Methode ist gut dargestellt, lässt sich nachvollziehen und damit auch zu Hause durchführen – ohne viele Hilfsmittel. Doch da liegt, denke ich, das Hauptproblem: Die Motivation der jungen Mutter, alleine und kontinuierlich dieses Übungsprogramm durchzuführen. Zwar gibt es Hilfestellung, eine geeignete Zeit zu finden, und motivieren sollen sicher auch die vielen Erfahrungsberichte von Frauen, deren Probleme sich durch das Training gebessert haben. Schwierig fand ich anfangs, dass die Übungen und auch die Atmung ganz anders sind, als ich sie zur Rückbildung gelernt und jahrelang auch angewendet habe. Gern würde ich nach der Lektüre des Buches die Übungen in einem Kurs erfahren, was sicherlich intensiver und mit der notwendigen Rückmeldung verläuft – besser als im Selbststudium.

DHZ 4/2014